Wunderschöne gemeinsame Tage
Besuch aus Ludvika vom 23. bis 27. September 2009

Die diesjährige Bürgerdelegation von Ludvika zählte 28 Personen. Mit auf der Reise war auch Ludvika Musikkår mit insgesamt 35 Musikern und Angehörigen, die damit den Besuch des Musikschulorchesters CLAX erwiderten. Insgesamt hatten wir also Ende September Besuch von mehr als 60 Ludvikanern in Bad Honnef. Beinahe aller Teilnehmer der Bürgerdelegation konnten in Gastfamilien untergebracht werden, während die Mitglieder von Ludvika Musikkår im Hotel wohnten.

Unseren Gästen aus Ludvika wurde ein abwechslungsreiches Programm mit einem Bonn-, einem Linz- und einem Bad Honnef-Tag geboten.

Der Bonn-Tag brachte zunächst eine Führung durch das Haus der Geschichte und anschließend konnten Bonn auf eigene Faust erkundet werden. Am Abend hatte ABB zu einem sehr schönen Festessen eingeladen, an dem auch unsere Bürgermeisterin Wally Feiden teilnahm.

Am nächsten Tag stand ein Besuch in Linz auf dem Programm. Der Tag begann mit einer Führung durch diese sehr malerische Stadt. Am Nachmittag gab es eine Winzervesper mit Weinprobe, wobei wir lernen durften, dass zur Zeit Weine aus Chile „in“ sind. Unser Vorsitzender Teddy zeigte dabei als Dolmetscher nicht geahnte Kenntnisse zum Thema Wein. Zurück nach Bad Honnef ging es per Schiff; der Abend wurde in den Gastfamilien verbracht.

Der Samstag entwickelte sich zu einem echten Höhepunkt des Besuches. Dazu trug mit Sicherheit das Stadtfest „Augenschmaus und Gaumenfreude“ mit Festzug durch die Stadt bei. Vor allem aber das Platzkonzert von Ludvika Musikkår Mittags am Markt und das deutsch-schwedische Bläserkonzert im Kursaal am Abend. Das Platzkonzert im herrlichen Spätsommerwetter erinnerte an alte Kurzeiten in Bad Honnef; das Konzert am Abend fand im vollen Kursaal statt und wurde mit viel Applaus und dem Wunsch nach Zugaben belohnt. Nach dem Abendkonzert hatten wir zu einem gemein-samen Abschiedsbuffet eingeladen, bevor am nächsten Tag die Rückreise nach Schweden angetreten wurde.

Wir hatten auch diesmal mit unseren Freunden aus Ludvika wunderschöne gemeinsame Tage. Ein großer Dank geht an Hartmut Nitsch und Katrin Lüth, die ein sehr attratives Programm zusammengestellt hatten. Dazu kam das Glück mit dem herrlichen Spätsommerwetter. Jetzt freuen wir uns schon auf unseren Besuch in Ludvika im kommenden Sommer.




In Schweden sagt man "Tack"!

Reise nach Ludvika vom 25. bis 29. Juni 2008

Das wichtigste Wort in Schweden ist „Tack“ schärfte uns Teddy Krahé mehrfach ein, als wir im Bus nach Ludvika saßen. Wir, das waren 25 Mitglieder des Partnerschaftskomitees Bad Honnef - Ludvika und 25 Mitglieder des Blasorchesters CLAX aus Bad Honnef, die dieses Jahr als bisher größte Gruppe aus Bad Honnef im Juni zum Besuch nach Ludvika fuhren. Für viele war es der erste Besuch in der schwedischen Partnerstadt, und auch ich war zum ersten Mal dabei und sehr gespannt, was mich dort wohl erwarten würde. Wir hatten das Glück, alle in Gastfamilien zu wohnen zu können, die auch schon auf uns warteten, und uns herzlich in Empfang nahmen, als wir gegen Mitternacht endlich in Ludvika ankamen.

Der diesjährige Besuch stand unter dem Thema Energieversorgung - und so begannen wir am nächsten Tag mit einem Besuch bei der Familie Örnhagen, bei der wir uns die, bei uns noch sehr wenig genutzte Energiegewinnung aus Erdwärme, im Haus anschauen konnten und sehr gastfreundlich bewirtet wurden. Ebenso standen ein Besuch des Wasserkraftwerkes in Ludvika, bei ABB und der Windkraftanlage in Ljungåsen auf dem Programm, wo wir sehr interessante, auch für den Laien gut verständliche Vorträge hörten. Ich hätte nicht gedacht, dass das Thema Energieversorgung so spannend sein könnte! Neben der "Arbeit" kam aber auch das Vergnügen nicht zu kurz. So besuchten wir unter anderem auch das Ludvikafest, auf dem das Orchester CLAX in der Fußgängerzone spielte. Ein Highlight war sicherlich auch die Einladung der Stadt Ludvika ins Restaurant Piren zu einem festlichen Abendessen zusammen mit den Gastfamilien und dem gesamten Orchester CLAX, wo wir bei einem herrlichen Blick auf den Väsmansee in Abendstimmung einen wundervollen Abend verbracht haben.

Tack så myket till alla i Ludvika! Wir haben uns wirklich für so vieles zu bedanken, für eine herzliche und wunderbare Gastfreundschaft, ein spannendes und gut organisiertes Programm, und eine rundum gelungene Reise. So verließen wir Ludvika mit dem schönen Gefühl, alte und neue Freunde getroffen und gewonnen zu haben. Jetzt freuen wir uns alle schon sehr auf den Besuch der Schweden im nächsten Jahr in Bad Honnef. Und für auch für mich war es bestimmt nicht der letzter Besuch in unserer schwedischen Partnerstadt.



Rhein in Flammen begeistert
Besuch aus Ludvika in Bad Honnef im Mai 2007





Jahresbesuch mit Nostalgiecharakter und Schwedens Hauptstadt unter strahlender Sonne
im Frühjahr 2006

Neunzehn frohgemute Komiteemitglieder trafen sich Freitagabend am Flughafen Köln-Bonn, flogen pünktlich nach Stockholm, wurden am Flughafen Arlanda von Bürgermeister Leif Pettersson und Orchesterchef Karl-Erik Anestedt mit dem Bus abgeholt und fielen nach Mitternacht müde in ihre Gastbetten, nachdem sie unterwegs noch zu einem Picknick eingeladen waren. Vernünftig, wie die Schweden nun einmal sind, waren am Samstagvormittag Ausschlafen und Stadtbummel angesagt: Sill, Gelee und Reisemitbringsel samt neuestem Prospektmaterial wanderten in die Taschen und wir zum Bus nach Grangärde zwecks Suppenlunch und Einkauf nostalgischer Gebrauchsgegenstände im dortigen kleinen Heimatmuseum.

Was es mit dem skandinavischen Wald und seiner Nachzucht auf sich hat, erklärte uns Eva-Karin, neu ernannte Chefin in Stakhedens Baumschule und Herrin über eine der größten Babybaumschulen Schwedens mit Abermillionen kleiner Setzlinge in riesigen Hallen und großen Versandkartons. Dass es sich ausschließlich um kleine Nadelbäume handelte, liegt an der rauen Natur Schwedens: Laubwälder gibt es nur im äußersten Süden des Landes.

In Halvars erwartete uns eine wirklich phantastische (und auch den "Alt-Ludvikern" neue) Aussicht über Inseln, Wälder, Hügel und den großen Väsmannsee bis nach Ludvika. Was uns dort auch erwartete: Bengt Stelin mit köstlichen von seiner Elisabeth gebackenen Pfannkuchen einschließlich Fruchtgelee und Sahne sowie duftendem Kaffee – noch eine angenehme Überraschung an diesem wunderschönen Aussichtspunkt. Die anschließende Besichtigung von 300 Jahre alten Wohnhäusern in der historischen Erzaufbereitungsanlage "Gammelgård" im Herzen Ludvikas ließ wenig Heimweh nach der angeblich so guten alten Zeit aufkommen: für die damaligen Menschen war das Leben unglaublich hart.

Beim Abendessen im Lokal "Gustafsberg", der Wirkungsstätte der tüchtigen Komiteevorsitzenden Elisabeth Stelin, wurde allen bewusst, wie gut es uns in unseren Zeiten geht. Das fanden auch die zahlreichen Repräsentanten des öffentlichen Lebens und Ludviker Freunde, die sich eingefunden hatten. Überraschend, wie viele ABBler unter ihnen waren. Bürgermeisterin Wally Feiden überreichte ein wirklich hübsches Bad Honnefer Stadtwappen auf Schiefer und bekam einen antiken Kerzenleuchter als Gegengeschenk.

Der Museumszug kam aus technischen Gründen leider nicht zum Einsatz, so dass uns der Bus ins Lokomotivmuseum nach Grängesberg fuhr. Die alten Dampflokomotiven und Eisenbahnwagons der damaligen örtlichen Eisenbahnen waren natürlich besonders etwas für die großen "Jungs" aber auch die Damen interessierten sich für die Eisenbahntechnik aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Ein Kontrastprogramm dazu war der Besuch im Filmarchiv des "Svenska Filminstitutet". Wie bewahrt man alte Filme auf, wie repariert man sie und wie können sie auf andere Medien übertragen werden? Ein Zusammenschnitt aus "alten Schätzchen" der 20er Jahre bewies, welch hohen Stellenwert alte Filme als Kulturgut haben. Nach Kaffe und Kuchen im Disponentparken lud uns das Ludviker Schwesterkomitee – sehr großzügig – zu einer Vorstellung in Cassels Konzerthaus ein. Alte Beatlessongs wurden vokal und instrumental in dem ehrwürdigen Konzertsaal geboten – schon wieder Nostalgie und ein Genuss für Jung und Alt!

… Und dann der Montag in Stockholm – schon die Fahrt dorthin durch die Frühlings-landschaft ein Erlebnis – wenn auch viele bei Teddys Einführung über Geschickte und Bedeutung Stockholms schliefen. Allein die Einfahrt über Brücken, Wasserarme und Vorstädte geradezu traumhaft gegenüber den Einfahrten anderer Großstädte, viel mehr noch der Aufzug der Wachablösung am königlichen Schloss in strahlender Sonne. Die historische Altstadt "gamla stan" musste erwandert werden (autofreie Zone). Die große Insel Djurgården mit ihrem reichen Baumbestand, herrschaftlichen Villen und vielen Museen führte direkt ins Diplomatenquartier und zur deutschen Botschaft. Botschafter von Alvensleben grüßte im Vorübergehen, Botschaftsrat Bartels begrüßte und Attaché Krautkrämer berichtete über die deutsch-schwedischen Beziehungen und die Arbeit der Botschaft. Die Reiseteilnehmer konnten die im Renovierungsumbau befindliche Residenz des Botschafters bewundern und erfuhren, was wir bereits wussten: Die Beziehungen Deutschlands zu Schweden sind problemfrei. Durch Teile der Innenstadt (bewundernswert: Karl-Erik mit dem großen Bus im Berufsverkehr) und über einen weiteren Aussichtspunkt auf das "Venedig des Nordens" – immer noch bei strahlender Sonne und klarem blauen Himmel mit weißen Wolken – endete die Reise an den Flughäfen Arlanda (Dank an Connie und Ove für die Begleitung und die Opferung eines Urlaubstages!) bzw. Köln/Bonn.

Die Gastfreundschaft unserer Ludviker Freunde war wieder einmal überwältigend, das Programm hervorragend und der Abschied nicht leicht! Die Schlafdefizite waren nach drei Tagen Bad Honnef wieder aufgeholt und es bleibt nur zu sagen: "tack, tusen tack kära vänner och välkomna 2007 i Bad Honnef!"



Jahresbesuch aus Ludvika am Rhein
im Sommer 2005

Mitte Juni d.J. kamen 16. Ludviker zum Jahresbesuch nach Bad Honnef. Diese partnerschaftliche Begegnung stand unter dem Motto "Umweltpolitik in Europa" und wurde entsprechend von der EU-Kommission finanziell gefördert.

Wussten Sie, dass aus unseren Wasserhähnen in Bad Honnef Uferfiltrat von Vater Rhein fließt? Dass das Siebengebirge das älteste Naturschutzgebiet Deutschlands ist - und eins der artenreichsten dazu? Dass die EU Umweltrichtlinien erlassen hat, die zu den strengsten der Welt gehören? Dass im Rhein und seinen Nebenflüssen nicht nur wieder Aale sondern sogar Lachse heimisch geworden sind? Dies und viel mehr lernten nicht nur unsere Gäste aus Ludvika, sondern auch wir Honnefer selbst, bei dieser von Hartmut Nitsch und Katrin Lüth vortrefflich organisierten Begegnung.

Angefangen vom überaus interessanten Abendbuffet in der Villa Schaaffhausen (alles biologisch und trotzdem lecker!), einem Besuch bei den Natur- und Artenschützern (Naturparkhaus) auf der Margarethenhöhe, einem unglaublich vielseitigen Lunch unter freiem Himmel im stillgelegten Steinbruch Nasseplatz, Besuchen im Naturschutzmuseum und im Schloss Drachenburg, einer (leichten) Wanderung durch die Naturschönheiten des Siebengebirges bis hin zum festlichen Abschlussdiner am Markt, angeboten durch ABB, war das Programm randvoll mit Erlebnissen und neuen Erkenntnissen. Aber es blieb auch genug Zeit, persönliche und institutionelle Freundschaften zu pflegen und selbst die Gründungsmitglieder des Partnerschaftskomitees waren immer wieder erstaunt, welch dichtes Geflecht von herzlichen deutsch-schwedischen Freundschaften sich in den erst acht Jahren des Bestehens dieser Städtefreundschaft entwickelt hat.

So war denn auch der Abschied nach erfüllten drei Tagen bei strahlender Sonne ein bisschen wehmütig, wäre da nicht die Aussicht, dass man sich im Frühling oder Herbst des nächsten Jahres in Ludvika wieder sehen wird.



Jahresreise nach Ludvika
vom 19. bis 23.05.2004

Unter Leitung von Bürgermeister Peter Brassel und dem Komiteevorsitzenden Egbert Krahé flogen am langen Wochenende zwischen Christi Himmelfahrt und Sonntag 15 Mitglieder des Partnerschaftskomitees in ihre schwedische Partnerstadt. Es war die dritte Reise der Honnefer im Rahmen der seit sieben Jahren bestehenden Städtefreundschaft nach Schweden – und eine der aufschlussreichsten und schönsten, wie Egbert Krahé ergänzte.

Die Freunde in Ludvika hatten weder Mühe noch Kosten gescheut, den Badestädtern ganz neue Aspekte der schwedischen Partnerstadt und der sie umgebenden Region "Bergslagen" zu zeigen. Ausgangspunkt war das von der EU geförderte Projekt "Kultur och idrottsturism KIT" (Kultur- und Sporttourismus in Ludvika), mit dessen Hilfe neue Ferienbesucher in die südliche Provinz Darlana gelockt werden sollen. Wie viel Interessantes die Region zu bieten hat, zeigten Besuche in Finnmarken. Einer einstmals wilden Einöde, in der vor mehr als 400 Jahren der schwedische König Oskar finnische Untertanen ansiedelte (Finnland gehörte damals zu Schweden), das Land mittels Brandrodung urbar zu machen. Unter welch unmenschlich harten Bedingungen damals Landwirtschaft betrieben wurde, ließ den Spruch von der guten alten Zeit schnell ad absurdum führen, auch wenn die finnischen Neusiedler anfangs von allen Steuern befreit waren. Auch in der historischen Erzgrube Flogberget, wo Männer mit brennenden Baumstämmen den Fels auflockerten, abschlugen und Frauen und Kinder erzhaltige Steine von tauben Felsstücken trennten, ließ keine Sehnsucht nach Vergangenem aufkommen.

Der Name "Bergslagen" für die Region um Ludvika bedeutet im übrigen, das dort seit Urzeiten Erz aus den Felsen gewonnen wurde, erst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts stellte man den Kupfer- und Eisenabbau ein. Bei Waldexpeditionen ist deshalb besondere Vorsicht geboten: nicht alle stillgelegten Gruben sind abgedeckt und gesichert. Mitten in einem solchen Wald liegt ein klassizistisches Konzerthaus, im Jahre 1900 von dem deutschstämmigen Grubenbetreiber Sir Ernest Cassels den Bergarbeitern gestiftet. Wegen seiner hervorragenden Akustik finden dort schwedenweit beachtete Konzerte statt; den Honnefern wurden schwermütige Lieder des aus Bergslagen stammenden Dichters Dan Andersson dargeboten.

Ein idyllischer kleiner Ort ist Hyttsjöboa am gleichnamigen See. Dort fordert ein Schild an der Eingangstür zu Kaufladen/Friseur/Café/Restaurant (alles in ein und demselben falunrot gestrichenen Haus angesiedelt) die Gäste auf, doch freundlicherweise ihre Messer im Auto zu lassen.

Für sechs Mitglieder des Komitees war dies die erste Reise nach Schweden überhaupt. Sie tranken förmlich die Eindrücke der schwedischen Wald- und Seenlandschaft in sich hinein, bewunderten die freundlichen roten Holzhäuser mit den blaugelben Fahnen davor und die traumhaften Sonnenuntergänge über den stillen Seen auf der Fahrt durch die zartgrünen Wälder, die erst zaghaft gelb werdenden Rapsfelder und die beginnende Obstblüte auf den hervorragenden aber nahezu autoleeren schwedischen Landstraßen.

Wieder zu "Mutter Svea" reisen wollen alle, die großzügige und herzliche Gastfreundschaft der schwedischen Partner und Freunde war überwältigend, aber im nächsten Jahr sind erst einmal die Ludviker mit einem Besuch am Rhein an der Reihe: "tack, kära vänner, och välkommen åter i Bad Honnef – Danke, liebe Freunde und willkommen aufs Neue in Bad Honnef!"



Ludviker Mittelständler informierten sich
Frühjahr 2004

Ein absolutes Novum in der noch kurzen Geschichte unserer Städtefreundschaft und, so weit absehbar, in der Geschichte Bad Honnefer kommunaler Partnerschaften überhaupt: die mittelständische Wirtschaft bindet sich in die Zusammenarbeit  von Bad Honnef und Ludvika ein. Vom 22. bis 25. April d.J. weilten 13 mittelständische Unternehmer aus Ludvika zu einem Informationsbesuch in unserer Stadt.

Schul-Kooperationen, Jugend-Sport-Austausch, Musikbegegnungen, fotografische Kunstausstellungen und Kulturkontakte: all dies gibt es und gab es seit langem. Jetzt aber haben auch erstmals Kontakte des Wirtschaftslebens stattgefunden, nicht zuletzt mit Unterstützung eines Förderprojekts der EU für den Ludviker Mittelstand.

Dabei ging es nicht um die Anknüpfung neuer Geschäftsbeziehungen oder gar um die Förderung eines bilateralen, interkommunalen Handelsaustauschs - solches entspräche auch nicht den Zielsetzungen unseres Komitees. Man wollte sich vielmehr über wirtschaftliche Strukturen und Probleme austauschen, gemeinsame Fragestellungen untersuchen und - so weit möglich - Lösungsansätze für schwierige Situationen diskutieren.

Trotz sehr kurzfristiger Ansage des Besuchs gelang es Dr. Gundolf Seidel, in wenigen Tagen ein interessantes Programm zusammenzustellen und mit Hilfe von Stadtforum-Beirat Georg Zumsande verlief die Begegnung für beide Seiten ausgesprochen zufrieden stellend und bereichernd.

Besonderer Dank gilt den Bad Honnefer Unternehmen, die unsere schwedischen Freunde empfingen und unterrichteten: die Stadtsparkasse (Direktor Buhr), Firma TX-Logistik (Herr Blochmann) und HIT-Markt (Vater und Sohn Pütz). Erläuterungen zur Bad Honnefer Wirtschaftsgeschichte und ein Empfang mit Rhöndorfer Wein - beides gegeben von Bürgermeister Peter Brassel im Rathaus - ein Informationsabend und eine Hauseinladung von Ilona und Georg Zumsande, Beirat des Stadtforums, sowie eine Schifffahrt bei herrlichem Wetter nach Linz rundeten zusammen mit einem vom Komitee-Vorstand gegebenen Abendessen mit Spargel in der gemütlichen und typisch rheinischen Gastwirtschaft "Zum Ziepchen" das Programm so ab, dass Gäste und Gastgeber höchst zufrieden waren.

Im Laufe des Jahres wollen die Ludviker Mittelständler eine Anzahl ihrer Kollegen aus Bad Honnef zu einem Gegenbesuch nach Schweden einladen.



Ludvika erfährt die Rheinromatik
Gelungener Besuch aus der schwedischen Partnerstadt im Spätsommer 2002

Der deutsche Sommer meinte es ausnahmsweise gut mit unseren schwedischen Besuchern um die Monatswende August/September 2002 in Bad Honnef, denn die Sonne schien und es war warm - eher die Ausnahme während der vergangenen Sommermonate. So stand dem Besucherprogramm, das dem Zusammenwachsen Europas und der Rheinromatik gewidmet war, kein grollender Petrus im Wege und das vom Komitee vorbereitete Besuchsprogramm wurde ein voller Erfolg: es gab Ludvikaner, die sich gleich für dauernd am Rhein niederlassen wollten!

Höhepunkte des vielleicht etwas zu eng gestrickten Programms waren naturgemäß die Schifffahrt auf dem Rhein in die historisch-romantische Nachbarstadt Linz - übrigens eine Stadt mit Schwedenbezug: dort haben die Schweden während des dreißigjährigen Krieges einen Bürgermeister geköpft - das Rhöndorfer Weinfest und ein festliches Abendessen auf der Insel Grafenwerth, zu dem ABB-Direktor Carlius eingeladen hatte.

Erfreulich war, dass es in der schwedischen Delegation, die wieder von Bürgermeister Leif Pettersson und vom Vorsitzenden der Partnerschaftsvereinigung, Peter Grünler, geleitet wurde, viele für uns neue Gesichter aus Ludvika gab. Dadurch verbreitert sich unser Freundeskreis in der Partnerstadt.

Man folgte gespannt den Erläuterungen und der Führung in der neuen Bad Honnefer Fachhochschule für Touristik, Hotel- und Luftverkehrsmanagement und war beeindruckt von diesem neuesten Bad Honnefer Schmuckstück im St.-Anno-Park. Für Skandinavier dann ein besonderes Erlebnis: bei sonnig-warmem Wetter auf dem vollen Weinfest in Rhöndorf hautnahe Kontakte mit fröhlichen Leuten, Wein nach Belieben und rheinische Spezialitäten genießen zu können, Weingott Bacchus, Winzerchef Kaffiné, die Rhöndorfer Weinkönigin und, nicht zuletzt, Bürgermeister Brassel begrüßten.

Zugegeben: in und um Ludvika gibt es mehr und saubereres Wasser als man hier mit dem Rhein zu bieten hat. Dafür hat unser Vater Rhein dann aber die Fülle von Kulturdenkmälern, Altertümern und landschaftlichen Schönheiten zu bieten, die eben Teil der Rheinromantik sind und ihren Eindruck auf die schwedischen Besucher nicht verfehlten. Bürgermeister Buchwald, der die Delegation im historischen Rathaus von Linz empfing, ließ taktvollerweise den vor ca. 370 Jahren geköpften Bürgermeister beiseite. Auch für die deutschen Gastgeber völlig überraschend: beim Stadtrundgang, als Egbert Krahé die Ausführungen des Stadtführers gerade ins Schwedische übersetzte, wollte ein Linzer Bürger, Bewohner eines der historischen Fachwerkhäuser, die ganze Gruppe (immerhin rund 40 Personen) in sein Haus zu einem Schoppen Wein einladen! Aus Zeitgründen musste dieses großherzige Angebot freundlich ausgeschlagen werden.

Auch das Sachprogramm - Europa im Zeichen des Euro und Intensivierung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit - fand großen Anklang: Gudrun Kleine führte einen Teil der Ludvikaner mit ihren deutschen Gastgebern zum Gymnasium Nonnenwerth, Gundolf Seidel einen Teil zum Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg und die Wirtschaftsgruppe widmete sich mit Egbert Krahé dem Bad Honnefer Mittelstand und besuchte Einzelhandelsunternehmen. Zusammen mit dem gemütlichen Grillabend im Tennishaus des TV Eiche, dem Besuch der Rievkoochekirmes in Aegidienberg, dem Kurkonzert im Kurpark, wo die beiden jungen Violinistinnen Caroline Waldemarsson und Hanna Ekström aus Ludvika sowie die Big Band der Bad Honnefer Musikschule unter Christoph Müller und mit Rolf Beitzel für gute Stimmung sorgten (wann hat man schon einmal zwei so bezaubernde und talentierte Geigerinnen oder zwei gestandene Bürgermeister beim gemeinsamen Volkstanz beobachten können?) sowie mit einem informativen Vortrag über den ABB-Konzern in Europa mit anschließendem Mittagsimbiss wurde das Gesamtprogramm des knapp viertägigen Informationsbesuchs aus unserer Partnerstadt Ludvika eine - wie Peter Grünler sagte - erlebnisreiche, informative, gastliche und harmonische runde Sache.

Dies konnte nur gelingen dank der freiwilligen Unterstützung vieler uneingennütziger Helfer. Dank gebührt den großzügigen Logis- und Gastgebern, die Gundolf Seidel für alte und junge Ludvikaner zu begeistern vermochte, Dank unserem generösen Sponsor Anders Carlius, dank den organisierenden, umsichtigen Vorstandsmitgliedern Greta Petersen und Beate Behr-Paulick sowie allen anderen mittelbar oder unmittelbar für das Gelingen des Besuchsprogramms engagierten Mitgliedern des Komitees. So etwas auf die Beine zu stellen mit wenig Geld und nur knappen ehrenamtlichen Personalressourcen war und ist eine stramme Leistung.

Schönster Lohn für diese Anstrengung: die Gäste aus Ludvika waren begeistert und der Kenntnisstand, die Freundschaft und das Verständnis zwischen Bad Honnef und Ludvika hat sich wieder ein beträchtliches Stück vertieft.



Schöne Schulen, Lachs, Wikinger und unglaubliche Herzlichkeit
drei Tage Ludvika im Mai 2001

Es fing alles damit an, dass um halb fünf die Nacht zu Ende war, dass es regnete, dass die Lufthansa-Piloten streikten, dass am Flughafen Köln/Bonn zwei Flugscheine nach Stockholm und zurück fehlten und dass in Stockholm-Arlanda kein Abholer wartete. Aber diese und andere Probleme lösten sich schnell und dann wurden es drei unvergessliche Tage in der frühlingshaften schwedischen Partnerstadt: 24 Bad Honnefer Bürger waren zum zweiten Mal auf Entdeckungs-, Kontakt-, Freundschafts- und nicht zuletzt auch Arbeitsreise nach Ludvika.

Elisabet Stelins Motto für das üppige Abendessen in den stimmungsvollen Gustafsberg-Räumen "Lachs, Lachs, Lachs und Lachs" ist inzwischen zum Erkennungsruf eingeweihter Ludviker in Bad Honnef geworden (die Ludviker waren wohl etwas überrascht, wie viele Portionen dieses auf verschiedene leckere Weisen zubereiteten Edelfischs von 24 hungrigen Bad Honnefern verzehrt werden können).

Am nächsten Tag wurde man zwangsläufig neidisch, als uns das Schulwesen, die Bibliothek, das Haus der Jugend und andere Einrichtungen der Gemeinde Ludvika vorgestellt und erläutert wurden. Können die Schweden besser wirtschaften als die Deutschen oder ist 'nur' ihre kulturelle und erzieherische Gewichtung eine andere? Wann werden wir überall solche gut ausgestatteten und personell stark besetzten Ganztagsschulen haben? Oder eine perfekt funktionierende Freizeitverwaltung? Das Thema Stadtbibliothek will ich gar nicht erst anschneiden!

Völlig überraschend dann gegen Abend, bei einer Busfahrt durch friedliche Wald- und Seenlandschaften, ein Überfall echter Wikinger einschließlich Geiselnahme auf klassischen Leiterwagen, Zwangseinkleidung, in härene Gewänder und stierhornbewehrte Helme sowie Bier trinken aus Stiefeln (!) und altgermanisches Kräftemessen. Die Behandlung der Gefangenen war aber so gut, dass dieselben schließlich z.T. sehr alberne Schlachtgesänge anstimmten, bei urigem Wikingerschmaus mit Weinhumpen und später auch kleinen Gläsern mit seltsam durchsichtigen Flüssigkeiten immer fröhlicher wurden (ein Gast vom Rhein soll sogar verhalten gerülpst haben, indes muss ein solches Gerücht ins Reich der Fabel verwiesen werden) und schlussendlich gegen Mitternacht wohlgesinnt in seligen Schlummer fielen.

Etwas ernster wurde es am nächsten Morgen, als die Bad Honnefer Gruppe mit den wirtschaftlichen Strukturproblemen der Partnerstadt vertraut gemacht wurde (Problemen übrigens, die denen von Bad Honnef gar nicht so unähnlich sind) und als im Stadtpark von Ludvika die Gegenzeichnung der Freundschaftsurkunden erfolgte. Der Himmel hatte ein Einsehen, es regnete nicht, es stürmte nur heftig und dazu war das exakte Trommelspiel jugendlicher Troubadoure die passende Begleitmusik. Und wiederum bewies die Firma ABB ihre weltumspannende Gastfreundschaft, indem sie uns (an einem Samstag!) nicht nur ein ausgezeichnetes Mittagessen, sondern auch eine sachkundige Führung durch die längst globalisierten Aktivitäten des Konzerns bot.

An einem zwar idyllischen aber nicht mehr ganz unberührten See konnte man viel über ökologischen Tourismus, über das Fischeangeln und über die Bedeutung der 'weissen Industrie', den Fremdenverkehr, lernen. Das Angeln lernte man nicht: die Fische in diesem schwedischen See sollen noch heute über die entsprechenden Versuche der Bad Honnefer Besucher lachen.

Ein Dank zum Schluss allen Reiseteilnehmern, die mit ihrer selbst bezahlten Reise gezeigt haben, wie groß ihr Interesse und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit an dieser erfreulichen Städtefreundschaft ist. Wie sagte doch unser Bürgermeister Peter Brassel, etwas müde, aber zufrieden kurz vor dem Abflug von Stockholm im Kreise der Bad Honnefer Reisegruppe: "Da werden wir uns - nach diesem großartigen Programm in Ludvika - für den Gegenbesuch unserer schwedischen Freunde in Bad Honnef im Herbst 2002 aber etwas einfallen lassen müssen!" Es wird uns mit Sicherheit etwas einfallen - vor allem wenn alle mitmachen!